AfB social & green IT
Projektbezeichnung: | AfB social & green IT |
Firma/ Institution: | AfB gemeinnützige GmbH |
Kategorie: | Kategorie A |
Jahr: | 2014 |
Bezirk: | Tempelhof-Schöneberg |
Als Europas erstes gemeinnütziges IT-Systemhaus hat AfB 2011 auf dem Gelände der „Alten Malzfabrik“ in Berlin Tempelhof einen Standort zur Aufbereitung gebrauchter IT-Hardware eingerichtet. AfB bedient mit seinem Modell nicht nur den Anspruch nach professionellen Lösungen in der Datenlöschung und Aufbereitung gebrauchter IT-Produkte, sondern schafft gleichzeitig einen gesellschaftlichen Mehrwert: In allen Prozessen arbeiten rund jeweils 50 Prozent Kolleginnen und Kollegen mit und ohne Behinderung solidarisch zusammen. Die Integration der behinderten Menschen in die Berufswelt und die damit verbunden persönlichen Perspektiven sprechen für sich: Inklusion ist die logische Konsequenz. Darüber hinaus wird ein erheblicher ökologischer Nutzen geschaffen, indem die ressourcenverzehrende Neuproduktion von IT-Equipment reduziert und umweltbelastende Emissionen sowie der Abbau natürlicher Ressourcen effektiv vermieden werden. Der gesellschaftliche Erfolg kann sogar weiter ausgedehnt werden, je mehr Unternehmern sich für eine Partnerschaft und somit für die Überlassung ihrer IT-Geräte an AfB entscheiden. Wir können weitere Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap einrichten und mit jedem aufbereiteten Gerät steigt auch der positive Effekt für die Umwelt.
Bisher war es nicht möglich valide Aussagen darüber zu liefern, welche Mengen an Treibhausgasen und natürlicher Ressourcen durch die Wertschöpfung eingespart werden. Im Rahmen des Projekts „CSR im Mittelstand“ wurde die TU Berlin mit der Berechnung im Sinne einer Öko-Bilanz beauftragt, die konkrete Antworten darüber, wie groß die Einsparung natürlicher Treibhausgabe und natürlicher Ressourcen ist, liefert. Die Befunde ergeben, dass durch die Aufbereitung der gebrauchten IT-Hardware u. a. folgende positive Effekte auf die Umwelt erzielt werden:GWP kWh Metalle Desktop-PC ¬64,6 kgCO2e 230,5 146 Fe-Äq Notebook ¬73,5 kgCO2e 192,5 52,3 Fe-Äqv TFT-Monitor ¬35,1 kgCO2e 120,5 35,9 Fe-Äqv GWP = Global Warming Potential (= Treibhauspotenzial kgCO2e); kWh = Kilowattstunde – Maßeinheit der Energie; Metalle = Eisenäquivalente (Fe-Äqv).
Die Ergebnisse bestätigen, dass die Aufbereitung eines Geräts und dessen weitere Nutzung über zwei bis fünf Jahre deutliche Vorteile für unsere Umwelt bedeutet und im Vergleich zu einem neuen Gerät mit geringerem Energiebedarf keinen Nachteil beinhaltet. Diese Ergebnisse können wir den Partnerunternehmen individuell berechnet als Bilanz über den Zeitraum der Zusammenarbeit liefern und auch die privaten Käufer sind stolz auf ihr Engagement, da sie nicht nur aufgrund des günstigen Preises und nicht zuletzt wegen der sozialen Verantwortung auf unsere Angebote zurückgreifen. Sie wissen nun, welchen Beitrag zum Umweltschutz sie durch den Kauf eines aufbereiteten Geräts leisten. So wollen wir auch Käufergruppen erreichen, die ihre Kaufentscheidung auch von ökologischen Argumenten abhängig machen.
2012 wurde AfB mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet und im März 2014 wurde das Konzept mit dem Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft geehrt. Die Auszeichnungen bestätigen, dass man auch mit einem sozial-engagierten Geschäftsmodell innovative Lösungen verwirklichen kann, die für die sowohl für die Gesellschaft, als auch für die Wirtschaft relevant sind. Auf diesem Weg wollen wir unser langfristiges Ziel erreichen, 500 Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap zu schaffen.
Ansprechpartner
Nathalie Ball (Telefon: 0151 18204724)