Gemeinschaftliches Quartier Rot Buckow

Projektbezeichnung: Gemeinschaftliches Quartier Rot Buckow
Firma/ Institution: UCB Rot Buckow eG mit Deimel Oelschläger Architekten GmbH
Kategorie: Kategorie B
Jahr: 2022
Bezirk: Neukölln

In einem Konzeptverfahren der Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land hat die UCB Rot Buckow eG gemeinsam mit der Projektsteuerung Winfried Härtel und dem Architekturbüro Deimel Oelschläger Architekten den Zuschlag für zwei Baufelder auf den Buckower Felder erhalten. Die Bewohnergenossenschaft plant dort die Errichtung dreier Wohngebäude. Das sozial verantwortungsvolle und ökologisch nachhaltige Projekt soll zum Jahresende 2023 fertiggestellt werden. Das Nachhaltigkeitskonzept baut auf die Reduktion von CO2-Emission durch die Holzmischbauweise der Gebäude, den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen in der Dämmung, einen guten Dämmwert der Gebäudehülle im KFW-40-EE-Standard und eine Wärme- und Energieversorgung aus regenerativen Energien. Die Baukörper werden jeweils aus 2, bzw. 3 Holzbaumodulen gebildet und mit einem verbindenden Treppenhaus gegliedert. Die Module bestehen aus einer Grundfläche von ca. 12 mal 12 Meter bzw. 12 mal 13 Meter. Die Treppenhäuser verbinden durch den erdgeschossigen Durchgang die Straße zum Garten.

In jedem der Baukörper entsteht ein Gemeinschaftsraum mit unterschiedlicher Nutzung. Für die gemischte Bewohnerschaft sind 60 Wohnungen verschiedener Größe geplant, 40% der Wohnfläche werden als Sozialwohnungen für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung erstellt, zum großen Teil als Clusterwohnung. Im Sinne der Suffizienz werden Gemeinschaftsflächen qualitativ hoch bewertet und die Privaträume reduziert.

Für eine insgesamt ausgeglichene Energiebilanz wird das Gebäude zu einem großen Teil aus nachwachsenden Rohstoffen (Massivholz) erbaut. Die Wahl von Holz als Primärbaustoff ermöglicht eine Reduktion des bei der Herstellung des Gebäudes emittierten CO2. Holz entzieht zudem CO2 der Atmosphäre und speichert es. Der Kohlenstoff ist gebunden und verbleibt im Gebäude.

Der Holzbau wird weitgehend standardisiert mit wiederholenden Modulelementen und gleichbleibendem Stützenraster. Holztafelfassaden mit bereits eingebauten Fenstern, Massivholzdeckenfeldern, sowie -stützen können als vorgefertigte Elemente auf der Baustelle montiert werden. Die Fassadenelemente mit Zellulosedämmung schaffen bei geringer Wandstärke eine hocheffiziente Dämmung. Ziel ist es, einen möglichst geringen Resourcenverbrauch durch die Verwendung nachwachsender Materialien zu erreichen.

Die kompakte Bauweise zusammen mit der hohen Fassadendämmwert und dem haustechnischen Konzept ermöglichen es den KFW-40-EE-Standard zu erreichen. Durch diese Bauweise wird auch in der Nutzungsphase der Energieverbrauch reduziert. Auf Quartiersebene erfolgt die Wärmezufuhr zu den Häusern durch die Berliner Stadtwerke mittels Wärmegewinnung aus dem Abwasser (LowEx) des Quartiers „Buckower Felder“ mit Wärmepumpen und Brennwertkessel. Die Wärmeversorgung zur Beheizung erfolgt über Quartiersfernwärme mit einem Primärenergiefaktor von maximal 0,30. Die Heizungstechnik schließt nahtlos an die Übergabestation der Häuser an. Der geringe Wärmebedarf des Hauses wird mit einer Fußbodenheizung auf Niedrigtemperaturbasis organisiert. Das Lüftungskonzept mit Nachströmung über ALDs und Abluftsystem über Dach entspricht einem Low-Tech Ansatz.

Solare Energie soll durch eine Photovoltaikanlage gewonnen werden. Die Dachflächen werden begrünt (extensive und intensive Begrünung). Das Regenwasser auf dem Grundstück wird vollständig im Hof versickert. Die südorientierten Fassaden werden mit einem Fassadenrankgerüst zu 50% begrünt. Das Quartier ist autofrei und fahrradfreundlich.

Zurück zur Projekt-Liste

Ansprechpartner

Iris Oelschläger (Telefon: 030863290030)

Deimel Oelschläger Architekten
Hofperspektive