INDIELUX-DER ENERGIEBALKON
Projektbezeichnung: | INDIELUX-DER ENERGIEBALKON |
Firma/ Institution: | indielux UG |
Kategorie: | Kategorie A |
Jahr: | 2015 |
Bezirk: | Spandau |
Bürger, die mit eigenen Anlagen an der Energiewende teilhaben, produzieren rund ein Viertel des Stroms aus Erneuerbaren Energien in Deutschland. Bürger sind also wesentliche Treiber der Energiewende. Trotzdem: Ein großer Teil der Bevölkerung bleibt ausgeschlossen - mangels Möglichkeiten. Denn wer als Mieter oder Wohnungseigentümer nicht über eigene Frei- oder Dachflächen verfügt, kann an der Energiewende nicht wie die Eigenheim- und Grundstücksbesitzer teilnehmen.
Dabei wäre auch in dieser Gruppe das Potential sehr groß: 2,8 Millionen Haushalte in Deutschland verfügen nämlich am Balkon über geeignete Flächen und sind zudem bereit, dort auch eigenen Strom zu produzieren. Hier ließe sich allein über Photovoltaikanlagen eine zusätzliche Leistung in Höhe von bis zu 830 MWp installieren. Das entspricht einem CO2 Einsparungspotenzial von 280.000 t CO2/a und ersetzt 1,5 Kohlekraftwerke.
Neben Mietern und Wohnungseigentümern könnten über eine etablierte Einspeisung auf Wohnungsebene Eigentümer von Mehrfamilienhäusern über Mieterstromanlagen teilhaben und das genannte Potential noch erhöhen.
Doch obwohl nach den gravierenden Einschnitten im EEG die Solarbranche ihre Geschäfts-modelle auf die Eigenstromproduktion ausrichtet, genießt die genannte Gruppe von Mietern und Eigentümern von Geschosswohnungen weiterhin nur wenig Aufmerksamkeit.
Dadurch liegt nicht nur ein enormes Potential für die Erzeugung Erneuerbarer Energie brach. Es droht darüber hinaus langfristig eine Teilung der Gesellschaft in diejenigen, die kosten-günstig und regenerativ ihren eigenen Strom produzieren können und diejenigen, die aufgrund ihrer Wohnverhältnisse auf immer teureren Zählerstrom angewiesen sind. Anzunehmen ist, dass sich diese Zweiteilung auch im Verhalten auswirkt: Wer seinen eigenen Strom regenerativ produziert, wird sich im Umgang mit Energie insgesamt nachhaltiger verhalten.
Zwar sind seit einigen Monaten Kleinstanlagen auf dem Markt, deren Einsatz grundsätzlich auch an Balkonflächen möglich ist. Es fehlt aber der Durchbruch. Grund sind Hürden in drei wesentlichen Bereichen, die den Einsatz von Balkonsolaranlagen bisher mühsam erscheinen lassen:
- Es fehlt ein überzeugendes marktreifes Konzept für eine technisch einfache, kostengünstige und sichere Anbringung solcher Anlagen an der Balkonbrüstung.
- Die Einspeisung des produzierten Stroms in das wohnungseigene Stromnetz (z.B. durch einen Schukostecker) ist zwar technisch keine Hürde, bewegt sich jedoch hinsichtlich möglicher Genehmigungen noch in einer Grauzone. In der Schweiz und in den Niederlanden hingegen ist diese Einspeiseform geregelt.
- Die Kombination der beiden bereits genannten Hürden lässt Akzeptanzprobleme bei Vermietern oder Eigentümergemeinschaften möglich erscheinen.
Eine einfache Handhabung, Sicherheit und unbürokratische Installation sind jedoch der Schlüssel zu einer massenhaften Verbreitung von Kleinstsolaranlagen am Balkon. Hier setzt indielux an mit seiner Pilotanlage im Blasewitzer Ring 5 in Berlin Spandau an.
Ansprechpartner
Marcus Vietzke (Telefon: +49 30 50576444)