Infoleitfaden und Klimasiegel KlimaPOSITIV - Konzept für ein niederschwelliges Umweltmanagement in KMU
Projektbezeichnung: | Infoleitfaden und Klimasiegel KlimaPOSITIV - Konzept für ein niederschwelliges Umweltmanagement in KMU |
Firma/ Institution: | Netzwerk Großbeerenstraße / Arbeitskreis KlimaPOSITIV |
Kategorie: | Kategorie B |
Jahr: | 2013 |
Bezirk: | Tempelhof-Schöneberg |
Ausgangspunkt für das Gemeinschaftsprojekt des Arbeitskreises KlimaPOSITIV im Netzwerk Großbeerenstraße und des Studiengangs Nachhaltigkeits- und Qualitätsmanagement der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) war die Tatsache, dass viele kleine Unternehmen die Anforderungen etablierter Umweltmanagementsystemen (EMAS, ISO 14001) als zu anspruchsvoll und aufwändig für ihre Organisationgröße einschätzen.
Aus der Ausgangslage wurde das Ziel abgeleitet, ein Konzepts für ein niederschwelliges Umweltmanagement zu erarbeiten, das für KMU - unter besonderer Berücksichtigung kleiner Unternehmen bis 50 Mitarbeiter - anwendbar ist, und das deren Umwelt- und Klimaschutzleistungen sowohl anerkennt als auch fördert. Die Projektmitarbeiter Ralf Kreimeier (und Linda Gottert bis Januar 2013) wurden von Werner Schmidt, Firma Ruksaldruck, für die Praxisseite und Ilona Molla als Projektbetreuung der HWR begleitet.
Nach der Analyse, welche Informationen und Praxisanwendungen und -beispielen zum Thema Umwelt- und Klimamanagement bereits zur Verfügung stehen, wurden die Elemente für eine internetbasierten Informationsleitfaden mit einer Auswahl für kleine Unternehmen erstellt, die dann auf der Plattform KlimaPOSITIV umgesetzt werden kann. Als Kernpunkt, um Umwelt- und Klimaschutzleistungen neben der Kostenperspektive auch für Kommunikationszwecke für KMU nutzbar zu machen, stellte sich die Idee eines Klimasiegels heraus, das den Anforderungen der kleine Betriebe gerecht wird, aber auch die Aktivitäten in diesem Bereich unterstützt und fördert. Hierzu konnten u.a. andere erfolgreiche Module aus EcoMapping, dem CO2-Rechner von Resefi und den Branchenfragebögen der Umweltpartnerschaft Hamburg für Berlin angepasst, erweitert bzw. integriert werden. Wichtiges Element des Klimasiegels ist die eigenständige Erfassung der Aktivitäten mit einfachen Vorlagen und Kurzanleitungen:
Schritt 1: „KlimaBilanz“: Input-Output, CO2-Rechner
Schritt 2: Kurze MA-Umfrage „KlimaBarometer“
Schritt 3: „Eco-Maps“ ODER Branchenchecks - Energie - Abfall - Wasser, Bodenschutz, Lagerung - Luft, Gerüche, Lärm, Sicherheit
Schritt 4: Umwelt- und Ressourcenmanagement mit Maßnahmenplanung
Schritt 5: Eine unabhängige Stelle bewertet und gibt das Siegel frei zur Nutzung bzw. weitere Nutzung durch jährliche Berichterstattung und Bestätigung.
Vorteile in kleinen und kleinsten Unternehmen sind:
- Anerkennung aller Leistungen für Klima und Umwelt
- Kostenreduktion durch Effizienz
- Einfacher Infoleitfaden
- Infoplattform mit Praxisbeispielen
- Spezifische Branchenfragebögen
- Eigenständige Analyse und Dokumentation der relevanten Prozesse
- Aufspüren neuer Einsparpotentiale
- Unterstützung durch IHK, HWK etc.
- Keine weiteren Kosten
- Positive Außenkommunikation.
Weiterhin ist die Struktur so angelegt, dass bei weiterem Interesse des aktiven Unternehmens an einem systematischen Umweltmanagement bereits die meisten relevanten Dokumente angelegt sind, die dann intensiver bearbeitet werden können. Somit verfügt der Arbeitskreis KlimaPOSITIV über ein umfassendes Konzept, das mit Infoleitfaden und Siegel perspektivisch in einer Zusammenarbeit mit relevanten Kooperationspartnern wie etwa der IHK oder der Handwerkskammer umgesetzt und implementiert werden kann. Es ergibt sich in Berlin somit ein Potential von über 10.000 kleinen (10-49 Mitarbeiter) und über 150.000 kleinsten Unternehmen (weniger als 10 Mitarbeiter), sich neu oder verstärkt im Klima- und Umweltschutz zu engagieren und damit zu den Klimazielen beizutragen.
Ansprechpartner
Ralf Kreimeier (Telefon: 0176 105 411 66)