Klimaneutral betriebenes Wohnhaus Edisonstraße 47
Projektbezeichnung: | Klimaneutral betriebenes Wohnhaus Edisonstraße 47 |
Firma/ Institution: | KlimaGut Immobilien AG |
Kategorie: | Kategorie B |
Jahr: | 2013 |
Bezirk: | Treptow-Köpenick |
Klimaneutral betriebenes Wohnhaus Edisonstraße 47
Das Wohnhaus Edisonstraße 47 in Berlin Oberschönweide wird auf sozial verträgliche Weise bei relativ geringen Investitionskosten zu einem klimaneutral betriebenen Gebäude modernisiert. Das Besondere ist die geschickte Kombination aus den erprobten Komponenten Wärmedämmung, Kraft-Wärme-Kopplung, Biomethan und Photovoltaik, die letztendlich zu einer klimaneutralen Bilanz führt.
Mit 23 Wohnungen und 1.253 m² Wohnfläche handelt es sich um ein klassisches Berliner Mietshaus Baujahr 1900 mit Vorder- und Hinterhaus. Während der Modernisierung werden die Hoffassaden, das Dach und die Kellerdecken gedämmt. Die Fenster werden erneuert, respektive instand gesetzt. Der Dämmstandard des Hauses wird dem aktuellen Neubaustandard laut ENEV 2009 entsprechen. Der Endenergiebedarf für die Heizung reduziert sich dadurch auf 80 MWh pro Jahr = 36 % des Wertes vor Modernisierung.\r\nZudem wurde für das Haus ein besonderes Konzept zur Bereitstellung der benötigten Energie entwickelt. Als Hauptenergiequelle dient Biomethan, das aus der Vergärung von Reststoffen (beispielsweise Abfälle aus der Landwirtschaft) gewonnen wird. Das Gas wird in einem Mini-Blockheizkraftwerk (BHKW) in Kraft-Wärme-Kopplung zu Wärme und elektrischem Strom umgewandelt. Die Wärme dient der Beheizung und der Bereitung von Warmwasser. Der Strom wird im Haus verbraucht oder ins öffentliche Netz eingespeist. Zusätzlich wird auf den beiden Dächern des Hauses eine Photovoltaikanlage zur Produktion von Strom aus Sonnenenergie installiert.
Insgesamt werden durch das BHKW, den Spitzenkessel und die Photovoltaikanlage 138 MWh Wärme sowie 64 MWh Strom pro Jahr produziert. Damit wird der Bedarf des Hauses für Heizung und Warmwasser, der Betriebsstrom, das Hauslicht und sogar zu etwa 80 % der Strombedarf der Mieter gedeckt. Durch die Verrechnung der im Haus erzeugten CO2-Emissionen mit den vermiedenen CO2-Emissionen ergibt sich ein negativer Wert von etwa 30 Tonnen pro Jahr. Das bedeutet, dass durch den Betrieb des Gebäudes in der Edisonstraße 47 mehr Kohlendioxid eingespart als tatsächlich verbraucht wird. Die Klimabilanz geht über das Ziel des neutralen Ausgleichs hinaus und ist insgesamt negativ.
Das Projekt kann zum so zum Modell für viele Berliner Mietshäuser werden. Die Umsetzung des Modells in größerem Stil bietet ein enormes Potential Kohlendioxidemissionen zu reduzieren, da 40% der Energie in Deutschland in Gebäuden verbraucht wird.
Ansprechpartner
Bettina Tacke (Telefon: 030-44359418)