Sanierung Niedrigenergiehaus Rhinstraße 2, 4
Projektbezeichnung: | Sanierung Niedrigenergiehaus Rhinstraße 2, 4 |
Firma/ Institution: | HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH |
Kategorie: | Kategorie B |
Jahr: | 2025 |
Bezirk: | Lichtenberg |
Für die HOWOGE ist neben dem Schaffen und Erhalten von bezahlbarem Wohnraum das Erreichen von Klimaneutralität für den Gesamtbestand bis 2045 ein wichtiges Unternehmensziel. Dafür setzen wir auf energetische Sanierung der Gebäudehülle (wo sinnvoll und wirtschaftlich angemessen), innovative Anlagentechnik und grüne Energieträger. In unserem Projekt Rhinstraße 2, 4 kommen alle drei Hebel zum Einsatz. Bis Ende 2025 bauen wir das Lichtenberger Doppelwohnhochhaus mit 296 Wohnungen zu einem Niedrigenergiehaus um. Der 40 Jahre alte Plattenbau gehört mit 18 bzw. 21 Stockwerken und einer Höhe von 63 m zu den größten Typenbauten der ehemaligen DDR.
Ziel der Sanierung ist es, die Energieeffizienz des Gebäudes deutlich zu steigern, sodass es die Anforderungen an ein KfW-Effizienzhaus 55EE erfüllt. So schaffen wir es, das gesamte Gebäude von Energieklasse C auf A+ zu heben und damit den Energieverbrauch um bis zu 82 % zu senken.
Im Fokus stehen die Erneuerung der Gebäudetechnik und Versorgungssysteme, denn diese wirken sich maßgeblich auf die Energiebilanz des Gebäudes aus. So werden Heizwärme, Warmwasser und Strom zukünftig durch Anlagen erzeugt, die mit geringen Energieverlusten arbeiten und mit erneuerbaren Energien betrieben werden können.
Die Gebäudehülle erhält eine architektonisch und städtebaulich attraktive Fassadenkonstruktion mit nachhaltigen und dauerhaften Materialien in Verbindung mit hochwertigem Wärmeschutz. Aus Gründen der Nachhaltigkeit, unter anderem Abfallvermeidung, wird eine vorgehängte hinterlüftete Fassade mit Keramikplatten auf das vorhandene Wärmedämmverbundsystem aufgedoppelt.
Ein Highlight ist die Photovoltaiknutzung: Auf dem Dach, an der Fassade und an den Balkonen werden PV-Module auf einer Fläche von insgesamt rund 1.700 m² installiert. Dieser grün produzierte Strom kann von den Mieter:innen erworben und vor Ort verbraucht werden. Gleichzeitig dient er zum Betreiben der Wärmepumpen. So verfügt das Gebäude über Abluftwärmepumpen auf dem Dach und eine Luftwasserwärmepumpe im Außenbereich. Die Abluftwärmepumpen erzeugen aus der verbrauchten Raumluft Wärme zum Heizen und zur Warmwasserbereitung. Damit das möglich ist, werden knapp 700 Abluftventile in die Küchen und Bäder eingebaut. Die Luftwasserwärmepumpe unterstützt die mit Fernwärme betriebene Heizungsanlage.
Während der Sanierung befindet sich das Haus im bewohnten Zustand, was eine besondere Sensibilität gegenüber den Mieter:innen erfordert. Durch transparente und vorausschauende Kommunikation, Einbindung der Mieter:innen und Vor-Ort-Betreuung wurden Akzeptanz und Unterstützung der Maßnahmen gewährleistet.
Das Sanierungsvorhaben zeigt, wie durch den Einsatz von Schlüsseltechnologien und nachhaltiger Konzepte ein erheblicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden kann, ohne die soziale Verträglichkeit zu gefährden. Das Projekt dient als Vorbild für zukünftige Sanierungen im Bestand der HOWOGE und leistet einen wertvollen Beitrag zu einer lebenswerten Stadt der Zukunft.




