WasteLessFuture Hosenanzug
Projektbezeichnung: | WasteLessFuture Hosenanzug |
Firma/ Institution: | Natascha von Hirschhausen |
Kategorie: | Kategorie A |
Jahr: | 2022 |
Bezirk: | Mitte |
Unser Hosenanzug steht stellvertretend für unsere holistisch nachhaltige Kollektion, die die Grenzen der Nachhaltigkeit auslotet. In Zusammenarbeit mit einem unabhängigen Dritten haben wir errechnet, dass jeder zero-waste Hosenanzug von uns über 60% CO2, über 97% Wasser und über 87% Fläche, gegenüber konventionell produzierten Produkten einspart.
Unsere produktionstechnische Innovation in der zero-waste Schnitttechnik beweist Potenzial für immense Einsparungen im Ressourcenverbrauch und der Müllvermeidung. Mit signifikant unter 1% Verschnitt im Zuschnitt der Bekleidung können wir unsere gesamte Kollektion nahezu abfallfrei produzieren. Anhand des Hosenanzugs veranschaulichen wir die klaren Vorteile unserer Innovation:
Für diesen Hosenanzug benötigen wir 3,80 Quadratmeter Baumwolle. Für einen herkömmlichen Anzug werden hingegen etwa 5,18 Quadratmeter Material verbraucht. Im Vergleich sparen wir für unseren Anzug folglich ca. 26% des Materials ein, das heißt, 1,29 Quadratmeter Material werden bei jedem Zuschnitt des zero-waste Anzugs weniger verbraucht. Der Verschnitt bei konventionellem Zuschnitt entspricht etwa 0,31 Kilogramm Baumwollmaterial pro Zuschnitt. Für einen zero-waste Schnitt müssen daher mindestens 0,31 Kilogramm weniger Baumwolle angebaut werden. Durch den abfallfreien Zuschnitt sparen wir somit 2,3 Quadratmeter an Anbaufläche pro Anzug. Außerdem werden pro Anzug 3410 Liter weniger Wasser verbraucht. Diesen Zahlen entsprechend sparen wir auch in der Weiterverarbeitung der Ressourcen pro Zuschnitt signifikante Mengen an Energie, Pestiziden, Herbiziden, Färbemitteln und weitere Faktoren, die in der konventionellen Textilproduktion in erheblichem Maße zum Einsatz kommen. Wir tragen somit zur Einsparung von CO2 und zur Vermeidung von Umweltschäden bei.
Auf 1000 Anzüge gerechnet können allein durch den abfallfreien Zuschnitt 310 Kilogramm Baumwolle, 2 272 Quadratmeter Anbaufläche und 3.410.000 Liter Wasser eingespart werden.
Um den starken Wirkhebel der zero-waste Schnitttechnik zu verdeutlichen, nehmen wir an, dass ein großer Modekonzern die Herstellung seiner Baumwollprodukte auf abfallfreie Schnitte umstellen würde. Bei einer Produktionsmenge von rund 1,6 Mrd. Kleidungsstücken und einem Anteil von 35% Baumwolle bedeutet das eine Einsparung von 180 000 Tonnen Baumwolle, 130 000 Hektar Ackerfläche und 2 Milliarden Kubikmeter Wasser.
Indem wir unsere Produktion auf die tatsächliche Nachfrage ausrichten, können wir über den abfallfreien Zuschnitt hinaus die Verschwendung von Ressourcen vermeiden. Discounter-Marken bis hin zu Luxusunternehmen produzieren saisonbezogen vor und können dadurch ihre Produktionsmengen nicht an die Nachfrage anpassen. Dies führt zu verstärkten Sale-Angeboten, um die überflüssige Ware abzuverkaufen. Letztendlich entscheiden sich viele Firmen dazu, die übrig gebliebene, vorproduzierte Ware zu verbrennen. Die Luxusmarke Burberry beispielsweise hat 2017 unverkaufte Waren im Wert von 32 Millionen Euro zerstört. Bei einem geschätzten Durchschnittspreis von ungefähr 900 Euro pro Stück sind das insgesamt 35.555 Kleidungsstücke. Hätte ein Kleidungsstück ein Durchschnittsgewicht von 600 Gramm, sind das insgesamt 21.300 Kilogramm an verschiedensten Materialien, die einfach verbrannt wurden.
Um diese Überproduktionen zu vermeiden stellen wir unsere Kollektion seit der Gründung unseres Unternehmens auf Bestellung her. Mit unserem Pre-order Angebot fragen wir die Nachfrage unserer Kund:innen ab und passen die Produktion darauf an. Durch unser Konzept der Vorbestellung „handmade - to - order“ wenden wir nur so viel Energie und Ressourcen auf wie nötig ist, um die Umwelt zu schonen und um den Einzelhandel mit Bekleidung neu und nachhaltig zu denken.
Ansprechpartner
NATASCHA VON HIRSCHHAUSEN (Telefon: 03081036490)